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Kinder-in-Trauer-02-Diakonie-Hamburg

Fragen und Antworten

Zurzeit können Kinder frühestens ab dem Vorschul-/Grundschulalter an der Minis-Gruppe teilnehmen.

Da Kinder und Jugendliche ein unterschiedliches Verständnis von Tod und Trauer haben, haben wir unterschiedliche Altersgruppen:

  • Minis (6 – 8 J.)
  • Kids (9 – 11 J.)
  • Teenies (12 – 14 J.)
  • Youngsters (15 – 17 J.)
  • junge Erwachsene (18 - 28 J.)

Wir bieten eine Trauergruppe für junge Erwachsene (18 – ca. 30 Jahre) an. Es hat sich gezeigt, dass diese Altersgruppe sich mit ihren Fragen in Gruppen mit älteren Trauernden nicht gut aufgehoben fühlt.

Bis zu 8 Kinder/Jugendliche können an einer Trauergruppe teilnehmen. Die Gruppen werden jeweils von 2 ausgebildeten Trauerbegleiter*innen geleitet.

Die Gruppen treffen sich im 14-tägigen Rhythmus. Unsere Trauerbegleitung orientiert sich ganz an den individuellen Bedürfnissen jedes einzelnen Kindes, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen. Das heißt, dass die Teilnahme an einer Gruppe sehr unterschiedlich lange dauern kann – von einem 1/2 Jahr bis über 1 1/2 Jahre.

Wir geben den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihr Selbstvertrauen, das durch den Tod des nahestehenden Menschen häufig sehr erschüttert wurde, mit Hilfe von vielerlei kreativen Angeboten wiederzufinden. Die Kinder/Jugendlichen setzten sich mit dem Verlust ihres geliebten verstorbenen Angehörigen auseinander, nehmen ihre unterschiedlichen Gefühle wahr und sprechen darüber. Je nach Alter spielen, toben und lachen wir auch miteinander.

Bei uns hat alles seinen Raum: traurig, albern, wütend oder fröhlich sein, Spaß haben, weinen, lachen, Null Bock haben oder einfach nur chillen…

Kinder und Jugendliche fühlen sich oft sehr einsam und allein gelassen in ihrem Umfeld (z.B. im Freundeskreis oder im Klassenverband) und empfinden den Austausch mit Gleichaltrigen aus der Trauergruppe eher als entlastend und tröstlich, da sie hier Verständnis erfahren – sie verstehen einander auch ohne große Erklärungen und Worte.

“Bloß nicht auffallen” – trotz des Todes möchten viele betroffene Jugendliche keine Sonderrolle spielen, sondern wollen, dass alles scheinbar “normal” weitergeht. Sie haben Angst, dass ihnen die Kontrolle über ihr eigenes Leben entgleitet, darum brauchen sie in dieser Trauerphase Respekt, Offenheit, Freundschaft und Zuneigung und keine Bevormundung oder Mitleid. Im Gesprächsaustausch in der Trauergruppe erfahren sie, dass die Erfahrungen und Gefühle der anderen Teilnehmer*innen ähnlich sind und dass sie sich in diesem geschützten Raum die Zeit für sich nehmen können, die sie brauchen, um wieder an ihre Ressourcen anzuknüpfen.

In der Regel kosten 2 Gruppentreffen € 20,- im Monat – Geschwister zahlen die Hälfte. Wenn der Beitrag nicht bezahlt werden kann, ist eine Kostenreduzierung oder -befreiung möglich.

Ein Einzelgespräch kostet bei uns € 28,-. Auch hier ist eine Ermäßigung oder Befreiung möglich

Die Kinder sollten möglichst schnell über den Tod informiert werden. Dabei ist eine klare und eindeutige Sprache wichtig: Beschönigende Aussagen (Oma ist eingeschlafen) verunsichern Kinder und können Angst z.B. vor dem eigenen Einschlafen verursachen. Der Tod und die Toten sollen beim Namen genannt werden. Es muss nicht auf alles eine Antwort gegeben werden. Eigenes Unverständnis darf ausgesprochen werden. Oft ist es für Eltern schwer, die Reaktion der Kinder auszuhalten, weil sie nicht möchten, dass ihre Kinder leiden.

Kinder dürfen und sollen die Gefühle der Erwachsenen mitbekommen. Sie lernen so, dass Weinen und tiefe Traurigkeit etwas Normales sind und zum Leben dazugehören.

Grundsätzlich sollten Kinder nicht zur Auseinandersetzung mit Tod und Trauer gezwungen werden – sie sollten aber auch nicht davor bewahrt werden. Kinder spüren sehr schnell, wenn ihnen etwas “Schlimmes” verheimlicht wird und das führt bei ihnen in den meisten Fällen zu Vertrauensverlust und Einsamkeitsgefühlen. Deshalb ist es ratsam, Kinder mit einzubeziehen und sie, ihrer Entwicklungsphase entsprechend, behutsam und ehrlich zu informieren. Bezugspersonen sollten sich daher nicht scheuen, sich beraten und begleiten zu lassen. (Buchempfehlung: Gelbe Blumen für Papa von Chris Paul)

Kinder sollten mit zur Beerdigung genommen werden, egal wie alt sie sind, wenn sie es möchten. Kein Kind sollte dazu gezwungen werden. Dazu ist es wichtig, den Kindern vor der Beerdigung zu erklären, was passiert. Schon kleine Kinder können mit in die Vorbereitungen einbezogen werden. Hilfreich ist eine Bezugsperson an die Seite des Kindes zu stellen, die einen guten Draht zum Kind hat, jedoch nicht unmittelbar vom Tod betroffen ist.

Kontakt zum ServiceCenter Kirche und Diakonie

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