Armut, ein drastischer Mangel an preisgünstigen Wohnungen, Benachteiligungen auf dem Wohnungsmarkt und ein Ansteigen der Zuwanderung haben in Hamburg zu einer hohen Zahl wohnungsloser Menschen geführt.
Die meisten von ihnen sind in ordnungsrechtlichen Unterkünften oder in anderen Einrichtungen untergebracht. Wurden 2009 im Rahmen einer Untersuchung noch 1.029 obdachlos auf der Straße lebende Menschen gezählt, müssen wir aktuell von geschätzt 2.000 obdachlos auf der Straße lebenden Menschen ausgehen. Sie leben auf der Straße entweder, weil sie wegen Überfüllung der Unterkünfte abgewiesen oder abgewimmelt wurden, oder weil sie die schwierigen Lebensbedingungen in den regulären Unterkünften scheuen, wo es kaum Privatsphäre, wenig Einzelzimmer, wenig Schutz und Ruhe gibt. Manche entscheiden sich angesichts dieser Umstände, „lieber“ auf der Straße als in den Unterkünften zu leben. Weiterhin wird vielen nichtdeutschen obdachlosen Menschen die Unterbringung in den regulären Unterkünften verwehrt, obwohl das Recht fordert, dass alle unfreiwillig Obdachlosen untergebracht werden müssen.
In der kalten Jahreszeit stoßen die Überlebensstrategien der obdachlos auf der Straße lebenden Menschen an ihre Grenzen; das Winternotprogramm macht ihnen seit vielen Jahren in Hamburg ein zusätzliches, niedrigschwellig zugängliches Unterbringungsangebot.