Nachts sinken die Temperaturen weit unter null Grad und es schneit. So lautet die Wetterprognose auch für die nächsten Tagen. Für rund 3800 obdachlose Menschen in Hamburg bedeutet das eine Gefahr: Denn wer auf der Straße lebt, kämpft täglich ums Überleben und ist häufig chronisch krank. Eine einfache Virusinfektion kann dann tödliche Folgen haben. Die meisten der im letzten Jahr verstorbenen obdachlosen Menschen starben an Komplikationen grundsätzlich gut behandelbarer Erkrankungen.
Die Diakonie fordert jetzt eine ganztägige Öffnung der Räume des Winternotprogramms. Denn ohne amtliche Unwetterwarnung müssen die Menschen die Notunterkünfte morgens wieder verlassen. Nur in Ausnahmefällen dürfen sie tagsüber bleiben.
Wer die Nächte bei Frost auf Hamburgs Straßen überstehen muss, kann auf den Mitternachtsbus der Diakonie zählen: Jede Nacht bringen Ehrenamtliche heiße Getränke, Backwaren, warme Decken, Schlafsäcke, Kleidung und Anteilnahme. Sie verweisen außerdem auf weiterführende Hilfeeinrichtungen und die Schlafplätze im Winternotprogramm. „Für die kalten Nächte haben wir dicke Socken, warme Schuhe und andere Winterbekleidung an Bord, damit sich die Leute nachts warmhalten können“, sagt Sonja Norgall, Leiterin des Mitternachtsbusses. Sie bittet Hamburger*innen, die einen obdachlosen Menschen auf der Straße sehen, genau hinzuschauen: „Fragen Sie, ob Hilfe benötigt wird“, sagt sie. „Ein heißes Getränk kann manchmal sehr hilfreich sein. Und wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, bieten Sie gerne an, einen Rettungswagen zu rufen.“
Die Diakonie fordert einen Hamburger Aktionsplan gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit, um dem Ziel, diese bis 2030 abzuschaffen, näher zu kommen. Und arbeitet selbst an Lösungen: Im Neubauprojekt Diakonie-Haus Münzviertel, das bis 2026 Wohnraum für 31 wohnungslose Menschen schafft. Oder mit dem Projekt Housing First Hamburg, das obdachlosen Menschen Wohnraum vermittelt.
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