Hamburg, 12. Februar 2024 | Die Leitende Geistliche der Nordkirche würdigt in ihrer Entpflichtungsansprache zwei enorm wichtige Stationen, die nach ihren Worten direkt mit dem Namen Dirk Ahrens verbunden sind. Zum einen die Arbeit für die Wohnungslosenhilfe und zum anderen das Engagement für die Integration Schutzsuchender in die Hamburger Stadtgesellschaft, insbesondere ab 2015. „Dazu hast Du Deine Kraft eingesetzt, dafür hast Du gut vernetzt mit der Hamburger Stadt- und Zivilgesellschaft zusammengearbeitet, dazu warst und bist Du ausgezeichnet vernetzt mit Politik, anderen Trägern im sozialen Bereich und nicht zuletzt mit der verfassten Kirche - hier in Hamburg ebenso wie in der Landessynode und als beratendes Mitglied in unserer Kirchenleitung“, sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in einem vorab veröffentlichten Auszug aus ihrer Ansprache. Sie schloss ihre Ansprache mit einem persönlichen Dank an den scheidenden Landespastor. „Danke für Deinen Einsatz, für Deine Geduld, für Deine Beharrlichkeit als schwuler Mann in unserer Kirche. Und danke, dass Du trotz mancher Verletzung, die Du gerade deshalb in unserer Kirche auch erfahren hast, beharrlich und freundlich und herzlich an unserer Seite bist und mit uns unterwegs bist!“
Dass Ahrens den Gottesdienst und seine Abschiedspredigt unter das alttestamentliche Wort „Das Recht ströme aber wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Fluss.“ (Amos 5, 21-24) stellt, ist bezeichnend für seine Arbeit. „In den zehn Jahren als Landespastor – und schon zuvor als Leiter des Hilfswerks – hat Dirk Ahrens die Diakonie in Hamburg auf intensive Weise als Netzwerk der Mitmenschlichkeit und sozialen Gerechtigkeit geprägt“, hebt die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, hervor. „In seiner theologisch tiefgängigen, sozial empathischen und politisch klugen Art war – und ist – er wirklich ein Glücksfall für die Diakonie in dieser Stadt und für unsere Kirche. Immer mit hohem Sensorium, was die Schwächsten in unserer Gesellschaft wirklich brauchen, immer auch mit großer Achtung gegenüber der so verletzlichen Würde derer, die Hilfe beanspruchen. Mit seiner Hörfähigkeit und feinsinnigen Art, klar Position zu beziehen, hat er, wie ich finde, viel beigetragen zur Stärkung der Demokratie und zum Frieden in unserer Stadt.“
Neben dem Engagement für die Bedürfnisse und Rechte hilfebedürftiger Menschen in Hamburg hat auch die Frage, wie interkulturelle Öffnung in Kirche und Diakonie, aber auch gesamtgesellschaftlich gelingen kann, seine Amtszeit geprägt. Dass Wort und Tat zusammengehören, hat Ahrens immer wieder deutlich und sich für ein gutes Zusammenwirken von Kirche und Diakonie stark gemacht.
Grußworte sprechen neben Bischöfin Kirsten Fehrs auch Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer, Pastor Andreas Theurich, Vorsteher der Stiftung Das Rauhe Haus und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Diakonischen Werks, sowie Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland.
Dirk Ahrens war seit Januar 2014 Landespastor und Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Hamburg. Zuvor war er seit 2009 Leiter des Diakonie-Hilfswerks Hamburg. Ahrens wechselt zum 1. März 2024 an die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie des Rauhen Hauses.
Hintergrund
330 diakonische Unternehmen mit rund 1500 Einrichtungen und Angeboten der Sozialwirtschaft sind Mitglied im Diakonischen Werk Hamburg. Das Spektrum der Mitglieder reicht von der Kirchengemeinde mit ihrer Kita bis zu großen Trägern mit mehreren tausend Mitarbeitenden. Die Diakonie ist in Hamburg in allen 104 Stadtteilen der Hansestadt vertreten. Möglich machen dies 20.000 hauptamtlich Mitarbeitende und circa 20.000 ehrenamtlich und freiwillig Engagierte.