In den kommenden Jahren werden so viele Menschen in Deutschland in Rente gehen wie kaum jemals zuvor. Die Babyboomer*innen steigen aus dem Berufsleben aus. Die Lebensphase ab 60 ist geprägt von Umbrüchen, Neuorientierung und Sinnsuche. Das neue Projekt „Mittel und Wege – Perspektiven 60+ in Osdorf“ will Menschen in dieser Lebenssituation mit Beratung, Workshops und Begegnungsangeboten unterstützend zur Seite stehen. Die Beratungsthemen sind dabei so vielfältig wie das Leben. Ziele des Projektes sind die Prävention von Einsamkeit und Armut im Alter sowie die Förderung von Nachbarschaftsnetzen, Teilhabe und Engagement. „Mittel und Wege – Perspektiven 60+ in Osdorf“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Diakonie Hamburg und der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Simeon Alt-Osdorf. Es startet heute am 28. Juni 2023 mit einer Kick-off-Veranstaltung für das fachliche Netzwerk mit dem Thema: „Wer sind die Babyboomer*innen? Und was ist für sie ein lebenswertes Osdorf?“ Zu Gast ist Karin Nell, Expertin für Nachbarschaftsnetzwerke, mit einem Impulsvortrag, was diese Altersgeneration bewegt und geprägt hat.
Katrin Kell, Fachbereichsleitung Pflege und Senioren, Diakonie Hamburg, zum Projektstart: „Wir freuen uns sehr, dass wir durch das EU-geförderte Projekt Erfahrungen sammeln können, die insbesondere in Hinblick auf die demografischen Entwicklungen von großer Relevanz sind. Wir gehen davon aus, dass wir die erprobten „Mittel und Wege“ in Bezug auf die Beratung von Menschen kurz vor bzw. nach dem Renteneintritt nach Abschluss des Projektes für ganz Hamburg nutzen können.“
Das Team von „Mittel und Wege“ in Hamburg-Osdorf sind Stefanie Janssen und Silke Schaffer. „Die Zeit vor der Rente bietet eine Chance, sich auf die nachberufliche Lebensphase vorzubereiten und die Weichen zu stellen für ein gutes, eingebundenes Älterwerden. Dabei sind die Fragestellungen unterschiedlich: Komme ich zukünftig mit dem Geld klar? Muss oder will ich noch arbeiten? Womit und mit wem möchte ich meine freie Zeit verbringen? Wer hilft mir bei der Pflege der alten Eltern? Für diese Fragen wollen wir eine erste Anlaufstelle sein für alle Osdorferinnen und Osdorfer über 60“, so Stefanie Janssen von der Diakonie Hamburg.
Silke Schaffer, Kirchengemeinde St. Simeon: „Gegen Ende des Erwerbsalters tauchen viele Träume und Wünsche auf, manche sind konkret, andere diffus. Wir wollen die Menschen zusammenbringen, denen es ähnlich geht. Wir schaffen Räume für Begegnung mit und ohne Themen. Genauso wichtig wie die Vernetzung der Menschen 60+ ist die Vernetzung der Akteure untereinander. Dafür stehen wir mit unserem neuen Projekt.“ Durch Netzwerkarbeit und Kooperationen, wie z.B. mit dem Bezirk Altona und dem Jobcenter Hamburg, soll die Verbesserung der Angebotspalette für Menschen 60+ im Quartier in Osdorf erreicht werden.
Pastorin Sandra Peters-Hilberling, Kirchengemeinde St. Simeon, zum Projektstart: „In St. Simeon liegt es uns am Herzen, den Menschen und Gott Raum zu geben. Dazu gehört für mich, dass wir in unseren Räumen und auch miteinander Gemeinschaft und Kontakt zueinander ermöglichen. Ich würde mich freuen, wenn durch „Mittel und Wege" Menschen hier Wertschätzung erfahren. Sie zum Austausch mit anderen angeregt werden, so dass im besten Fall ein Blick auf neue Perspektiven entstehen kann und sie vielleicht sogar Heimat finden in St. Simeon.“
Hintergrund:
„Mittel und Wege – Perspektiven 60+ in Osdorf“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Diakonie Hamburg und der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Simeon Alt-Osdorf. Es wird im Rahmen des Programms „Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Das Projekt wird im Bezirk Altona im Stadtteil Osdorf und Umgebung durchgeführt und läuft bis Ende September 2027. Das Projekt wird über die gesamte Laufzeit mit einer Summe von bis zu 525.000 Euro (105.000 Euro p.a.) gefördert.
Rückfragen bitte an:
Stefanie Janssen, Diakonie Hamburg, Telefon 040 30620-339, Mail janssen@diakonie-hamburg.de
oder
Silke Schaffer, Kirchengemeinde St. Simeon Alt-Osdorf, Telefon 0170 6753 212, Mail schaffer@st-simeon-osdorf.de
Aktuelle Informationen zum Projekt: www.diakoniehh.de/mittel-und-wege
Offene Beratungszeiten für Interessierte über 60 an zwei Standorten in Hamburg-Osdorf:
Findbüro im Gemeindehaus St. Simeon, Dörpfeldstraße 58, 22609 Hamburg
Offene Beratungszeit: Di: 11:00 - 13:00 Uhr, Mi: 14:00 -16:00 Uhr
Gemeindehaus Maria Magdalena, Achtern Born 127d, 22549 Hamburg
Schwerpunkt allgemeine Sozialberatung
Offene Beratungszeit: Mo: 10:00 - 12:00 Uhr, Do: 10:00 - 11:30 Uhr