Hamburg, 20.9.22 | Junge Menschen zu unterstützen, selbst für die Umsetzung ihrer Rechte aktiv zu werden, und ihnen Gehör zu verschaffen, darum geht es der Diakonie Hamburg in ihrem Projekt „Kinder- und Jugendrechte gemeinsam bewegen“. Den Weltkindertag nimmt die Diakonie zum Anlass, eine Jugendliche zu Wort kommen zu lassen. Nisa ist 17 Jahre alt, lebt in Hamburg-Meiendorf und beschäftigt sich im Rahmen des Projektes mit den Beteiligungsrechten junger Menschen in Hamburg. Zum heutigen Weltkindertag möchte sie allen jungen Menschen Mut machen, für ihre Rechte einzutreten, und appelliert an die Erwachsenen, sich mehr für die Errungenschaft der UN-Kinderrechtskonvention gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen einzusetzen:
„Wir dürfen Kinder und Jugendliche nicht vergessen, weder in Hamburg noch weltweit. Ihre Rechte müssen beachtet und geschützt werden. Am besten geht das, wenn alle mitmachen und zusammenarbeiten. Kinder und Jugendliche sollten bei ihren eigenen Rechten mitsprechen und entscheiden, denn sie sind die Experten ihrer eigenen Lebenswelt. Lasst uns also die Rechte von Kindern und Jugendlichen sowie ihr Engagement fördern und etwas bewirken.“
Hintergrund:
Seit 30 Jahren ist die UN-Kinderrechtskonvention nun schon Teil des deutschen Rechtssystems, aber nach wie vor nicht ausreichend bekannt und verwirklicht - weder in Deutschland noch weltweit. Es gibt gesamtgesellschaftlich noch zu wenig Bewusstsein für Kinder- und Jugendrechte, für ihren Sinn und Zweck und für eine gute Umsetzung, die nur gemeinsam mit jungen Menschen gelingen kann.
Eine der drei zentralen Säulen der UN-Kinderrechtskonvention ist das Recht junger Menschen auf Beteiligung an Entscheidungen, die sie betreffen. Kinder und Jugendliche beklagen in Hamburg, dass die Beteiligungsstrukturen, z.B. auf- Stadtteil- oder Bezirksebene, zu hochschwellig und nicht kind- und jugendgerecht gestaltet sind. Dadurch erleben sie Frust, wenn sie sich einbringen und ihre Interessen vertreten wollen, und verlieren schnell die Motivation, sich zu engagieren.
Junge Menschen leben gegenwärtig in einer schwierigen Situation: Nach wie vor ist ihr Leben durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt. Nachrichten über den Ukraine-Krieg verunsichern sie. Die Klimakrise hat gravierende Auswirkungen auf die Zukunft der Heranwachsenden und künftiger Generationen. Umso mehr sind Gesellschaft und Politik aufgefordert, junge Menschen in die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft mit einzubeziehen und sie an Entscheidungen, die sie betreffen, gezielt zu beteiligen und dafür gute Strukturen und Voraussetzungen zu schaffen.
Im Rahmen ihres Projektes „Kinder- und Jugendrechte gemeinsam bewegen“ bringt die Diakonie Hamburg junge Menschen mit Verantwortlichen aus der Hamburger Politik zusammen, um gemeinsam Ideen für eine bessere Umsetzung von Kinder- und Jugendrechten, insbesondere des Rechts auf Beteiligung, in Hamburg zu entwickeln.
Das Diakonie-Projekt „Kinder- und Jugendrechte gemeinsam bewegen“ ist auf drei Jahre angelegt und wird von Aktion Mensch gefördert. Neben Beteiligungsaktionen mit jungen Menschen finden regelmäßige Besuche mit dem Kinder- und Jugendrechte-Fahrrad in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe statt sowie Workshops mit Anregungen und Methoden zur Begleitung und Unterstützung von Beteiligungsprozessen für Fachkräfte.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.diakoniehh.de/kinderjugendrechte
Für Rückfragen steht Ihnen die Projektkoordinatorin Birte Wenke unter Tel. 0160 4268434 oder wenke@diakonie-hamburg.de zur Verfügung.