Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher hob den Beitrag der Diakonie zur Verbesserung des Lebens der Menschen in Deutschland hervor: „Die Entstehung der Diakonie vor 175 Jahren hat die Evangelische Kirche und ganz Deutschland verändert. Die Arbeit der Diakonie war ein erster großer Schritt zur öffentlichen Sozialarbeit, wie wir sie heute kennen. Nächstenliebe, Solidarität und Anteilnahme an der Not der Mitmenschen sind die Grundsätze der diakonischen Arbeit bis heute. Sie stärkt die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft, indem sie ihren Zusammenhalt fördert und den Menschen gute Lebensperspektiven eröffnet.“ Im Namen des Senats dankte Bürgermeister Tschentscher allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die für die Diakonie tätig sind.
Die kommissarische Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, würdigte die Diakonie als einen „Glücksfall für uns als Kirche und das ganze Gemeinwesen“. Sie sei das Netzwerk, das herzenswarm und kraftvoll in die Gesellschaft hineinwirke. Sie fördere Zusammenhalt und Zuversicht in unserer individualisierten Gesellschaft, die wir in diesen Krisenzeiten mehr denn je brauchen. „Die Diakonie bringt Gottes Liebe zur Welt. Sie stellt die Würde des Menschen allem voran und achtet mit sensiblem Blick auf all jene, die des Schutzes bedürfen und die in Nöten sind. Gerade jetzt braucht diese Welt die Botschafterinnen und Botschafter der Gerechtigkeit und Nächstenliebe – auch noch nach 175 Jahren.“
Wichtige Wurzeln der heutigen Diakonie liegen in Hamburg. Der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes Hamburg, Landespastor Dirk Ahrens, zog die Linie von Johann Hinrich Wichern in die heutige Zeit. Der Hamburger Wichern hatte 1833 das „Rauhe Haus“ gegründet und damit auf die blanke soziale Not in der wachsenden Stadt Hamburg reagiert. Mit einer improvisierten Rede auf dem Kirchentag 1848 setzte Wichern den entscheidenden Impuls zur Gründung des „Centralausschusses für die Innere Mission“, aus dem die heutige Diakonie entstand. Er rief dazu auf, ein Netz der „rettenden Liebe“ zu knüpfen. Im Jahr ihres 175-jährigen Bestehens nimmt die Diakonie darauf Bezug mit ihrer Jubiläumskampagne unter dem Motto #AUSLIEBE.
Hintergrund
330 diakonische Unternehmen mit rund 1500 Einrichtungen und Angeboten der Sozialwirtschaft sind Mitglied im Diakonischen Werk Hamburg. Das Spektrum der Mitglieder reicht von der Kirchengemeinde mit ihrer Kita bis zu großen Trägern mit mehreren tausend Mitarbeitenden. Die Diakonie ist in Hamburg in allen 104 Stadtteilen der Hansestadt vertreten. Möglich machen dies 20.000 hauptamtlich Mitarbeitende und circa 20.000 ehrenamtlich und freiwillig Engagierte.