Die Einstellung neuer Mitarbeitender erfordert viel Zeit und Engagement und ist darüber hinaus auch noch sehr kostenintensiv. Daher liegt es im Interesse eines jeden Unternehmens, die Fluktuation niedrig zu halten und neue Kolleg*innen adäquat einzuarbeiten, so dass diese sich wohlfühlen und entsprechend lange bleiben. Studien berichten, dass ein strukturierter Onboarding-Prozess genau das bewirkt. Neue Mitarbeitende integrieren sich nicht nur schnell in den laufenden Betrieb, Sie lernen in der ersten Zeit auch die Strukturen und Unternehmenswerte kennen. Finden sich neue Mitarbeiter*innen in diesen wieder, werden sie sich in kurzer Zeit mit ihrem*r neuen Arbeitgeber*in identifizieren. Das wiederum steigert die Leistungsbereitschaft und Sie sichern sich in Ihrem Unternehmen engagierte und fachlich kompetente Beschäftigte, die einen großen Beitrag zu Ihren Unternehmenszielen leisten. Die Identifikation mit der*dem eigenen Arbeitgeber*in und den Unternehmenswerten ist die Voraussetzung für eine langfristige und gute Zusammenarbeit.
Wenn Sie sich als Arbeitgeber*in also erfolgreich gegen die Konkurrenz durchgesetzt haben und der Arbeitsvertrag unterschrieben ist, geht die Arbeit und das Bemühen um den*die neue Kolleg*in eigentlich erst richtig los. Denn genau diese Zeitspanne von der Vertragsunterzeichnung bis zum ersten Arbeitstag ist die, in der Ihr*e neue*r Mitarbeiter*in immer noch die Möglichkeit hat, abzuwandern und sich – noch vor Beginn des neuen Jobs bei Ihnen – für eine andere Stelle zu entscheiden. Das bedeutet im Klartext, der*die Neue tritt die Stelle gar nicht erst an. In einer Onboarding-Umfrage von Haufe im Jahr 2020 hat sich herausgestellt, dass knapp 30% der Arbeitgeber*innen genau das schon einmal erlebt haben – eine Kündigung bereits VOR dem ersten Arbeitstag.
Gutes Onboarding, heißt, die Zeit bis zum ersten Arbeitstag sowie die ersten Wochen und Monate in der Einrichtung optimal zu nutzen, ist somit der erste wichtige Schritt in Richtung langfristige Mitarbeitendenbindung.
WELCOME ON BOARD! – Onboarding als Prozess
Ganz konkret versteht man unter Onboarding die systematische Eingliederung neuer Mitarbeitender ins Unternehmen. Im wahrsten Sinne des Wortes meint „Onboarding“ einen festgelegten Prozess, in dem Sie neue Mitarbeitende „an Bord" holen. Unter den Begriff Onboarding fallen alle Maßnahmen, die der Integration der neuen Mitarbeitenden ins Unternehmen dienen. Dabei umfasst Onboarding sowohl die fachliche Einarbeitung als auch die soziale Integration.
Der Onboarding-Prozess definiert verschiedene Aufgaben, wie z.B. die Vermittlung eigener Unternehmensziele und der Unternehmenskultur. Außerdem werden soziale Kontakte mit den Kolleg*innen ermöglicht und geknüpft. Der gesamte Onboarding-Prozess beginnt also – wie bereits erwähnt – nicht mit dem ersten Arbeitstag, sondern bereits mit der Vertragsunterzeichnung. Diese erste Phase des Onboarding-Prozesses wird als Pre-Boarding Phase bezeichnet. Von der Unterschrift bis zum tatsächlichen ersten Arbeitstag vergehen manchmal Monate. Diese gilt es gut zu nutzen, um eine frühzeitige Bindung zu der*dem neuen Mitarbeitenden aufzubauen, damit diese*r auch wirklich am ersten Arbeitstag im neuen Unternehmen erscheint – und zwar möglichst voll motiviert. Die zweite Phase des Onboarding-Prozesses wird als Orientierungsphase bezeichnet. Diese Phase beginnt mit dem ersten Arbeitstag und dem physischen Eintritt in das Unternehmen. Die Orientierungsphase geht nahtlos in die dritte und letzte Phase des Onboarding-Prozesses über, die Integrationsphase. Diese endet mit dem Ablauf der Probezeit.
Wie die einzelnen Phasen des Onboarding-Prozesses im Detail aussehen und welche konkreten Maßnahmen und Instrumente zu einem erfolgreichen Onboarding führen, das erfahren Sie in den Seminarunterlagen zu unserem Workshop „Welcome on board“.