Sie suchen gezielt nach jungen Mädchen, spielen ihnen die große Liebe vor und zwingen sie dann in die Prostitution – um Betroffene vor der sogenannten „Loverboy“-Methode zu schützen, startet die Diakonie Hamburg am 18. August das Projekt „FairLove“.
Loverboys suchen in Discotheken, der Schule sowie vermehrt in den sozialen Netzwerken nach den Jugendlichen oder jungen Frauen. Die Pubertät und die damit einhergehenden Unsicherheiten und Konflikte nutzen sie aus, um das Mädchen emotional von sich abhängig zu machen. Zu ihrer Taktik gehört es, teure Geschenke und Komplimente zu machen und sie von Freunden und Familie zu isolieren. Irgendwann täuschen sie dann eine finanzielle Notsituation vor und bitten das Mädchen um Hilfe. Die vermeintlich einzige Lösung ist, dass das Mädchen sich prostituiert. Mit gezielter Manipulation, Drogen sowie psychischer und physischer Gewalt schaffen sie es, dass das Mädchen tut, was sie verlangen. Betroffene schämen sich häufig, haben Angst und vertrauen sich niemandem an. Selten kommt es zu einer Anzeige, obwohl dies eine Form der Zuhälterei und somit in Deutschland strafbar ist.
FairLove hilft betroffenen Mädchen und jungen Frauen, etwa mit einem anonymen Beratungsangebot und einer Unterstützung beim Ausstieg. Für Jugendliche gibt es Präventionsveranstaltungen, u.a. an Schulen, in denen eine Aufklärung und Sensibilisierung rund um das Thema Loverboys und Prostitution stattfindet. Ferner gibt es eine Beratung für Angehörige sowie Informationsveranstaltungen und Workshops für Fachkräfte. Das Angebot von FairLove ist kostenfrei. Das Projekt ist an die Fachberatungsstelle Prostitution (Sperrgebiet) des Diakonischen Werks angedockt und wird durch die Aktion Mensch gefördert.
Für interessierte Journalist*innen bietet FairLove am 18. August um 17 Uhr ein Pressegespräch über Zoom an. Bitte melden Sie sich hierfür im Vorfeld an unter w.doerdrechter@diakonie-hamburg.de Wir senden Ihnen anschließend die Zugangsdaten.
Sie können aber natürlich auch gern direkt mit uns in Kontakt treten.
Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:
Dr. Korinna Heimann, Fachbereichsleitung Migration und Frauensozialarbeit, 040 30620-219, heimann@diakonie-hamburg.de
Wiebke Dördrechter, Referentin Öffentlichkeitsarbeit, presse@diakonie-hamburg.de