Am 26.11.2020 hat Landespastor Dirk Ahrens die ‚Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen‘ für das Diakonische Werk Hamburg gezeichnet. Die Charta wurde vor 10 Jahren in einem einzigartigen nationalen Prozess auf dem Weg gebracht. Ihr Ziel ist es, in allen gesellschaftlichen Bereichen auf die Belange schwerstkranker und sterbender Menschen hinzuweisen, für deren Bedürfnisse zu sensibilisieren und das Recht eines jeden Menschen auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen zu verwirklichen. Die Relevanz und die ungebrochene Aktualität der Charta zeigt sich gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der aktuell veränderten Rechtslage zum assistierten Suizid.
Die Ziele der Charta decken sich mit den Handlungsfeldern, in denen sich die Diakonie Hamburg seit vielen Jahren engagiert. Zahlreiche Einrichtungen unter dem Dach der Diakonie Hamburg haben eine palliativsensible Haltung als festen Bestandteil in ihrer Arbeit eingenommen. Der Verband fördert seit den 2000er Jahren einen systematischen und kontinuierlichen Ausbau seiner palliativen Kompetenz. Fünf der neun Hamburger Hospize sowie 13 der 20 Hamburger Hospizdienste zählen zu den Mitgliedseinrichtungen der Diakonie Hamburg.
„Wir unterstützen die Ziele der Charta und wollen mit der offiziellen Zeichnung ein Signal setzen: Krankheit und Sterben gehören zum Leben und wir tun alles dafür, Leid und Schmerzen zu mindern“, so Dirk Ahrens, Leiter des Diakonischen Werkes Hamburg, in seiner Rede anlässlich der Unterzeichnung. Jeder Mensch verdiene unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und unser ganzes Engagement bis zum letzten Atemzug.
Verbunden mit der Zeichnung der Charta ist auch ein Angebot an die diakonischen Einrichtungen, ob stationär oder ambulant, ob Hospiz oder Pflegedienst, die Leitsätze der Charta noch stärker aufzugreifen und umzusetzen. Dazu gestaltet die Diakonie ab Anfang 2021 das “Jahr der Charta“ mit Vorträgen, Workshops und Austauschmöglichkeiten für interessierte Leitungskräfte und Mitarbeitende. In ihrem Statement zum Start des Jahres der Charta hob Anne Hansen hervor, dass die Intention der Leitsätze der Charta zwar verständlich, ein Herunterbrechen auf konkrete Handlungen zunächst nicht selbsterklärend sind und einer konzeptionellen Erarbeitung bedürfen. Das „Jahr der Charta“ soll Mut machen, den eingeschlagenen Weg – unterstützt durch das Diakonische Werk und Erfahrungsträger - zu gehen, um die palliativ-hospizliche Kompetenz weiter zu entwickeln. Anne Hansen ist Referentin Ambulante Dienste und Palliative Care bei der Diakonie Hamburg.
Insgesamt haben das Engagement und auch die Professionalisierung im Bereich der palliativen und hospizlichen Versorgung deutlich zugenommen. Allerdings haben noch immer nicht alle Menschen in Deutschland gleichermaßen Zugang zu palliativen und hospizlichen Versorgungsmöglichkeiten. Die Versorgungsstrukturen müssen aus Sicht der Diakonie Hamburg noch deutlich ausgebaut und besser finanziert werden, vor allem im Bereich der stationären Pflegeeinrichtungen.
Hintergrund:
Weitere Informationen zum Thema: www.diakoniehh.de/charta-palliativ
Link zur Rede von Landespastor Dirk Ahrens vom 26.11.2020
Link zur Rede von Anne Hansen, Referentin Ambulante Dienste und Palliative Care vom 26.11.2020
Informationen zur Charta: www.charta-zur-betreuung-sterbender.de
Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Anne Hansen, Referentin Ambulante Dienste und Palliative Care, gerne zur Verfügung: 040 30620-201 oder hansen@diakonie-hamburg.de