Angesichts stark steigender Stromkosten sind aus Sicht des Diakonischen Werks Hamburg schnelle und konkrete Unterstützungsleistungen für einkommensschwache Haushalte dringend erforderlich. Die Diakonie fordert daher einen zweckgebundenen monatlichen Corona-Stromzuschlag von 18 Euro aus Hamburger Haushaltsmitteln als Soforthilfe. Dazu Dirk Hauer, Diakonie Hamburg: „Der Zugang zu Strom ist ein Grundrecht, eine ausreichende Versorgung mit Strom gehört zum soziokulturellen Existenzminimum. Aber bei den aktuellen Regelsätzen etwa beim SGB II fehlen Menschen, die Sozialleistungen erhalten, in Hamburg pro Jahr zwischen 176 und 273 Euro im Portemonnaie. Hauer weiter: „Niemand darf im Dunkeln sitzen, jeder Mensch muss kochen und Wäsche waschen können. Ein Hamburger Stromzuschlag wäre die Sofortmaßnahme, die die Menschen jetzt brauchen. Daneben erwarten wir, dass die Stadt ihren Einfluss im Bund dazu nutzt, endlich die Regelsätze in den Sozialleistungen bedarfsgerecht zu gestalten und in den Kosten der Unterkunft die tatsächlichen Stromkosten anzuerkennen.“
Ansprechpartner, Dr. Dirk Hauer, Fachbereichsleitung Soziales und internationale Zusammenarbeit, 306 20 367, hauer@diakonie-hamburg.de
Hintergrund
Aktuell müssen Einpersonenhaushalte bei einem Durchschnittsstromverbrauch von 1.500 Kilowattstunden (kWh) zwischen 613 Euro und 710 Euro für die Stromkosten aufbringen, bei Zwei-Personenhaushalten sind es zwischen rund 859 € oder rund 1.007 € im Jahr.
Im Vergleich dazu beträgt der aktuelle Regelsatz beim Arbeitslosengeld II bei Single-Haushalten 449 Euro monatlich. Davon sind 8,12 Prozent bzw. 36,46 Euro für Stromkosten vorgesehen. Aufs Jahr gerechnet stehen Leistungsberechtigten damit 437 Euro für Strom zur Verfügung. Bei Zwei-Personenhaushalten sind es 787,20 Euro jährlich.
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