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Pressemeldung:Diakonie kritisiert Wohnungsbauempfehlungen des Klimabeirats

Datum:
13. Dez. 2021

Die Empfehlung des Klimabeirats, den Wohnungsneubau zu halbieren, beruht nicht nur auf hochproblematischen Bedarfsschätzungen. Sie sendet auch ein falsches sozialpolitisches Signal. Dirk Hauer, zuständiger Fachbereichsleiter im Diakonischen Werk Hamburg: „Von 100.000 Hamburger*innen sind zur Zeit 1.000 direkt wohnungslos. Gleichzeitig steigt seit Jahren die Zahl der unversorgten anerkannten Wohnungsnotfälle. Ende 2020 waren es bereits über 13.000 Haushalte.

Zusammen mit anderen fordert die Diakonie seit langem eine Halbierung der Wohnungslosigkeit innerhalb von 5 Jahren. Allein dafür braucht es nach unseren Berechnungen mindestens 2.000 zusätzliche Wohnungen pro Jahr für wohnungslose Haushalte.“ Die Empfehlung des Klimabeirats beruht ausschließlich auf Schätzungen zur prognostizierten Bevölkerungsentwicklung in Hamburg. Der tatsächliche und statistisch ausgewiesene Bedarf an Wohnungen gerade für arme und benachteiligte Haushalte bleibt hingegen unberücksichtigt.

Dazu Dirk Hauer: „Das Wohnungsneubaumaßnahmen unter Aspekten von Nachhaltigkeit und Klimaschutz geprüft werden müssen, ist unstrittig. Ebenso unstrittig sollte es aber sein, dass wir mehr sozial gebundene und bezahlbare Wohnungen brauchen. Eine Pauschalbetrachtung ohne Berücksichtigung sozialer Bedarfslagen ist daher nicht geeignet, Klimagerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit zu versöhnen. Wer in der jetzigen Situation den Wohnungsneubau beschneiden will, sollte zumindest sagen, wie die Wohnungsnot in Hamburg auf anderem Wege beseitigt werden soll.“

Als Ansprechpartner steht Ihnen Dr. Dirk Hauer, Fachbereichsleitung Soziales und internationale Zusammenarbeit, unter 306 20 367 zur Verfügung.

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