Der Einsamkeit auf der Spur: Unter diesem Titel besucht der Präsident der Diakonie Deutschland Ulrich Lilie derzeit auf seiner Sommerreise diakonische Einrichtungen und hat gestern und heute Station in Hamburg gemacht. Nach einem Treffen mit dem Vorstand des Diakonischen Werks Hamburg ging es am Dienstag in die Wichern-Schule der Stiftung Das Rauhe Haus. Hier wurde Ulrich Lilie zusammen mit Gabi Brasch, Vorständin Diakonie Hamburg, von Kindern der siebten Klasse über das Gelände des Rauhen Hauses geführt und kam mit Schülerinnen und Schülern der 12. Klasse zum Thema Einsamkeit in Zeiten von Corona ins Gespräch. Die Schüler berichteten über eine digitale Einsamkeit: „Man ist vernetzt und trotzdem einsam, da auf digitaler Ebene weniger über Persönliches geredet wird.“
Am Nachmittag besuchte Lillie gemeinsam mit Landespastor Dirk Ahrens das Quartiersprojekt Spannskamp. Dort bieten die Schiffszimmerer-Genossenschaft, die Martha Stiftung und die Diakonie Hamburg gemeinsam eine ganzheitliche Quartiersentwicklung aus den vier Bausteinen Barrierearmut, ambulante Versorgungsdiensten, Infrastruktur im öffentlichen Raum und freiwilliges Engagement.
Beim Projekt „Mittenmang in Eidelstedt“ war Lilie am Mittwochvormittag beim „Frühstück bei Lissy“ zu Gast. Dieses Angebot richtet sich an ältere Menschen und bietet nicht nur ein kostenloses Frühstück, sondern ist auch Raum für Austausch und Kontakt. Das Kooperationsprojekt der Diakonie Hamburg und der Kirchengemeinde Eidelstedt entwickelt innovative Begegnungs- und Unterstützungsangebote für ältere Menschen ab 60 Jahren, die von Armut, Einsamkeit und Isolation betroffen oder bedroht sind.
Um das Thema Einsamkeit auf der Straße ging es bei der letzten Hamburg-Station von Ulrich Lilie im Diakonie-Zentrum für Wohnungslose in der Bundesstraße. Hier arbeiten mehrere Projekte unter einem Dach, die obdachlose und von Wohnungsnot bedrohte Menschen unterstützen. So etwa die Tagesaufenthaltsstätte und der Mitternachtsbus. Im Gespräch mit Gästen der Tagesaufenthaltsstätte und Ehrenamtlichen aus dem Team des Mitternachtsbusses erfuhr Lilie, wie wichtig es ist, dass Menschen, die auf der Straße leben, Begegnungen auf Augenhöhe, Wertschätzung und zielgerichtete Unterstützung erfahren. Ausdrücklich würdigte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie das hohe Engagement und die hohe fachliche Kompetenz sowohl der ehrenamtlichen als auch der hauptamtlichen Mitarbeitenden: „Sie stehen für ein hoch professionelles und wunderbares Netzwerk der gelebten Nächstenliebe, ohne das es in Hamburg eine riesige Lücke geben würde.“