Gute Erfahrungen aus der Corona-Zeit verstetigen
Der Tag der Wohnungslosen ist für obdachlose Menschen in Hamburg kein Grund zum Feiern. Für sie ist das Leben auf der Straße harte Realität, die durch Corona noch einmal verschärft wurde: Auf der Straße ist es nicht möglich, die notwendigen Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten – zudem mussten viele Hilfsangebote verringert oder ganz ausgesetzt werden.
Dirk Hauer von der Diakonie Hamburg: „In der Corona-Zeit haben wir gute Erfahrungen mit Einzelunterbringung gemacht – in diese Richtung muss sich das Hilfesystem weiterentwickeln. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen die Menschen wirklich zur Ruhe kommen können. Nur so können nachhaltige Hilfeperspektiven erarbeitet werden.“ In diesem Sommer konnten für drei Monate rund 170 obdachlose Menschen in Hotels untergebracht werden. Hauer weiter: „Wir konnten eine durchweg positive Bilanz ziehen. Der Corona-Schutz war erfolgreich, es wurden keine Infektionen gemeldet. Die Menschen konnten sich sehr gut physisch und psychisch erholen. Sie waren für weitergehende Hilfsangebote zugänglicher, und es kam zu erstaunlichen Stabilisierungen und Hilfeerfolgen.“
Eine Bilanz der Hotelunterbringung finden Sie hier: https://www.diakonie-hamburg.de/export/sites/default/.content/downloads/Fachbereiche/ME/Factsheet_Hotelunterbringung.pdf
Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Dr. Dirk Hauer, Fachbereichsleitung Migration und Existenzsicherung, unter 040 30620-367 oder per E-Mail hauer@diakonie-hamburg.de gerne zur Verfügung.
Hintergrund
Von April bis Juli wurden rund 170 obdachlose Menschen in Hotels untergebracht. Die Unterbringung erfolgte in einer trägerübergreifenden Zusammenarbeit mit Alimaus, Hinz&Kunzt, der Caritas und der Diakonie Hamburg, die die Unterbringung in die Hotels koordinierte. Das Projekt ist vollständig spendenfinanziert.