„Wir machen uns große Sorgen um die Wohnungsversorgung armer Menschen“, sagt Landespastor Dirk Ahrens, Leiter der Diakonie Hamburg. Hintergrund sind die jüngst vom Hamburger Senat bekannt gegebenen Zahlen zum sozialen Wohnungsbau. Demnach sind 2021 nur 1895 Sozialwohnungen fertiggestellt worden. Das selbst gesteckte Ziel des Senats liegt bei mindestens rund 3300 Wohnungen. Schrittweise will der rot-grüne Senat diese Zahl auf 4000 geförderte Wohnungen pro Jahr anheben.
„Die aktuellen Zahlen sind in unseren Augen in höchstem Maße besorgniserregend“, so Ahrens. „Denn arme und benachteiligte Haushalte sind schon jetzt strukturell unterversorgt. Der ausreichende Neubau geförderter Sozialwohnungen ist das beste Mittel dagegen.“ Ganz besonders wichtig seien in diesem Zusammenhang auch Wohnungen für vordringlich Wohnungssuchende, sogenannte WA-gebundene Wohnungen. In Hamburg sind aktuell mehr als 13.000 Haushalte trotz Dringlichkeitsschein unversorgt. Insgesamt sind 20.000 Menschen in Hamburg wohnungslos.
Hinzu kommt die rasante Mietpreisentwicklung. Dem aktuellen Mietspiegel zufolge stiegen die Mietpreise in den vergangenen zwei Jahren durchschnittlich um 7,3 Prozent – so stark, wie schon seit über zehn Jahren nicht mehr. „Der Druck auf den Hamburger Wohnungsmarkt wächst weiter und ganz besonders zu spüren bekommen das diejenigen, die wenig Geld haben“, so Ahrens. „Im Koalitionsvertrag hat sich die neue Bundesregierung eine Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zum Ziel gesetzt. Dafür muss auch Hamburg seinen Beitrag leisten.“